LINKE LANDSCHAFT

Veranstaltungskalender für linke Politik und Subkultur in Bielefeld und Umgebung

Tag der politischen Gefangenen – Freiheit für Luca und alle anderen!

18.03. – 18 Uhr – Bielefeld Jahnplatz

Am 20. Januar 2025 haben sich 7 bis dahin untergetauchte Antifaschistinnen den Behörden gestellt. Ihnen wird vorgeworfen Anfang 2023 in Budapest Nazis rund um einen der größten Naziaufmärsche Europas angegriffen zu haben. Auch Maja soll sich an den Angriffen beteiligt haben. Maja wurde bereits im letzten Jahr festgenommen und ins rechtsautoritäre Ungarn ausgeliefert. Dort droht Maja als nonbinäre Person besonders harte Repression. Andere in diesem Fall gesuchte Antifaschistinnen bleiben untergetaucht. Insgesamt bildet der sogenannte Budapest Komplex, gemeinsam mit dem Antifa-Ost Verfahren, einen der größten Repressionsfälle der jüngeren Geschichte. Der deutsche Staat wendet enorme Mittel auf um junge Menschen zu verfolgen, die nichts anderes getan haben als sich gewalttätigen Nazis in den Weg zu stellen.
Der enorme Verfolgungsdruck gegen militante Antifas reiht sich ein in einem insgesamt gestiegenen Repressionsdruck gegen die linke Bewegung. Verschärfte Gesetze, Vereinsverbote, Hausdurchsuchungen und unzählige Anklagen sollen uns einschüchtern und schwächen.
Der Kampf für eine bessere Welt bleibt aber dringend notwendig. Auch wenn der Staat uns dabei Steine in den Weg legt, werden wir weiter für eine bessere Zukunft einstehen.
Gerade in Zeiten in denen Anhänger*innen menschenfeindlicher Politik vom Nazischläger über die AfD bis zu Parteien der sogenannten Mitte sich wieder im Aufwind befinden, ist es wichtig auch im Widerstand dagegen in der Wahl der Mittel vielfältig zu bleiben. Wir lassen uns nicht in friedlich oder militant spalten, sondern stehen solidarisch zusammen.
Solidarität ist das was wir ihrer Repression entgegen stellen. Solidarität ist ein politisches Versprechen, das wir uns geben. Wir stehen füreinander ein und sind insbesondere in harten Zeiten füreinander da. Wir lassen niemanden mit der Repression allein und sorgen insbesondere dafür, dass diejenigen im Knast nicht vergessen werden.
In Bielefeld ist es jetzt nötig dieses Versprechen der Solidarität wahr werden zu lassen. Seit Ende Januar sitzt die Antifaschistin Luca in Untersuchungshaft in der JVA Bielefeld Brackwede. Sie gehört zu den Angeklagten im Budapest Komplex, die sich gestellt haben. Wir stehen an Lucas Seite und an der aller anderen inhaftierten Antifas.

Kommt am 18.3., dem Tag der politischen Gefangenen, auf die Straße und zeigt eure Solidarität!

Free Luca!
Free all antifas!

Heraus zum feministischen Kampftag!

Beginn: 13:00 Uhr Rathaus

Seit 1921 wird der internationale feministische Kampftag am 8. März begangen, der erstmals 1911 von der II. Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz ausgerufen wurde. Auch wenn mit dem Wahlrecht der Frau eine der zentralen Forderungen der Proteste von 1911 erreicht worden ist, streiten wir weiter gegen die allgegenwärtige kapitalistische Ausbeutung und patriarchale Gewalt.

Gesellschaftliche Emanzipationskämpfe können und dürfen nicht ohne Feminismus gedacht werden.

Am 13.9. wurde Jina Mahsa Amini von der iranischen sogenannten „Moralpolizei“ ermordet, weil sie sich den ideologischen Moralvorstellungen einer repressiven staatlich-patriarchalen Gewaltherrschaft widersetzt hat. Die dadurch losgetretenen und nach wie vor anhaltenden Proteste gegen Herrschaftsstrukturen und für Selbstbestimmung richten sich auch konkret gegen das islamistische Mullah-Regime, das darauf mit exzessiver Gewalt reagiert .

Es wird auch wieder deutlich: Die Kämpfe um geschlechtliche und körperliche Selbstbestimmung interessieren nur, wenn es um ein Land geht, an dem geo-politische Interessen bestehen. So wird die Unterdrückung der Jesid*innen ebenso ignoriert wie die Kämpfe der kurdischen Frauen, im Gegenteil – gerne unterstützt man von Deutscher Seite aus die Türkei in ihren Angriffen auf die kurdischen Gebiete und beteiligt sich aktiv an der Verfolgung der Aktivist*innen durch die Kriminalisierung der kurdischen Bewegung in Deutschland. Die Abschaffung von § 129b StGB kann nur der Anfang sein!

In den USA und Großbritannien greifen Bündnisse aus Gender-Kritiker*innen, Konservativen und Rechten aller Coleur die Rechte und die Existenz von trans Personen an. Nicht zufällig werden in den USA gleichzeitig bereits erkämpfte Rechte wie der Zugang zu legalen und sicheren Abtreibungen eingeschränkt. Damit müssen wir uns auch in Deutschland rumschlagen: Es reicht nicht §219a StGB abzuschaffen! Weg mit § 218, weg mit der Kriminalisierung von Abtreibungen! Vor allen Dingen: Her mit der Sicherstellung des freien, zuverlässigen und sicheren Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen für Alle!

Es ist ein Erfolg der trans und inter Bewegung und ihrer Genoss*innen der letzten Jahre, dass ein Selbstbestimmungsgesetz und die längst überfällige Beseitigung des sogenannten Transsexuellengesetzes endlich in Aussicht sind. Dieser muss vehement gegen vermeintliche Frauenschützer*innen verteidigt werden! Es ist unerträglich, wenn Feminismus und geschlechtliche Selbstbestimmung gegeneinander ausgespielt werden. Dass sich Attacken auf queere Personen häufen, ist kein Zufall. So starb in Münster der trans Mann Malte, nachdem er zwei lesbische Frauen gegen einen queerfeindlichen Angriff verteidigte.

In Deutschland ermordet etwa jeden dritten Tag ein Mann seine Partner*in. Bethel hat in Bielefeld über Jahre hinweg sexuellen Missbrauch und sexualisierte Gewalt vertuscht und aktiv Täterschutz betrieben – nach wie vor ohne Konsequenzen für die Beteiligten! Außer natürlich für die Betroffenen, die von allen Seiten allein gelassen werden. Diese Fälle zeigen auch mal wieder: Auf Polizei und Staat ist für Betroffene von Gewalt kein Verlass!

Organisieren wir uns gemeinsam gegen patriarchale, queer- und transfeindliche Gewalt!

Lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen!

Solidarisch gegen Patriarchat und Kapitalismus!

Für körperliche Selbstbestimmung für alle überall!

In dem vorderen Teil der Demonstration wollen wir einen sicheren Bereich für Frauen, Lesben, inter, nichtbinäre, trans und agender Personen (FLINTA+) schaffen, weshalb dort cis-Männer (also Männer, denen bei der Geburt das männliche Geschlecht zugeordnet wurde, und die sich mit dem männlichen Geschlecht identifizieren) nicht erwünscht sind. Im hinteren Teil der Demonstration (hinter dem Lautiwagen) dürfen alle mitgehen, die es möchten. Tragt gerne weiterhin Maske!

Gedenkdemo zum 9. November

Gedenken heisst Kämpfen

In der Nacht vom neunten auf den zehnten November 1938 machten sich SS-Männer in schwarzen Uniformen auf den Weg zur Synagoge in der Turnerstraße. Dort nutzten sie Brandbeschleuniger und Werkzeuge der Feuerwehr, um das jüdische Gotteshaus gezielt zu zerstören.

Dass diese Schreckenstat nicht allein vom faschistischen Regime ausging, sondern von breiten Bevölkerungsteilen Unterstützung erfuhr, verdeutlichte sich durch die gaffende Menge, durch Schulkinder, die frei bekamen, um an dem historischen „Schauspiel“ teilhaben zu können, durch eine Feuerwehr, die erst nach Stunden anrückte – nicht, um den Brand zu stoppen, sondern einzig und allein, um ihn von den Nachbarhäusern fernzuhalten.

Wie tief verwurzelt die Entmenschlichung von Juden*Jüdinnen und der Hass auf jüdisches Leben in der deutschen Gesellschaft bereits war, konnte auch an der Reaktion auf die Pogromnacht beobachtet werden, in der nicht nur die Synagoge zerstört, sondern 17 jüdische Geschäfte in Bielefeld verwüstet und teilweise geplündert wurden. Die Aktion stieß allgemein auf Zustimmung, es gab kaum öffentlichen Widerspruch.

Der 9. November 1938 markierte den Übergang von der Diskriminierung und Entrechtung von Juden*Jüdinnen in Deutschland hin zur systematischen Verfolgung und Vernichtung jüdischen Lebens. So wurden in der Pogromnacht bereits dutzende Juden*Jüdinnen verhaftet und nach Buchenwald gebracht, wo sie unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten wurden. Einige fanden dort bereits den Tod.

Und ihnen sollten tragischer Weise noch viele Folgen. So kam es am 13. Dezember 1941 zur ersten Deportation von Bielefelder Juden*Jüdinnen nach Riga. Es folgten acht weitere u.a. nach Auschwitz, Warschau und Theresienstadt. Von den mindestens 420 deportierten Bielefelder Juden*Jüdinnen haben nur 48 die Shoah überlebt.

Auch wenn die grausamen Verbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands durch nichts wieder gut gemacht werden könnten, hätte nach Kriegsende wenigstens eine lückenlose juristische Aufarbeitung der Geschehnisse in Bielefeld stehen können. Allerdings zeigten sich, wie auch an vielen anderen Stellen der Entnazifizierung, die verantwortlichen Stellen nachsichtig. So wurden zunächst fast 20 Rädelsführer ermittelt, das Verfahren vom Landgericht Bielefeld dann aber zunächst aus Mangel an Beweisen eingestellt und schlussendlich vollständig außer Verfolgung gesetzt. Auch die verhörten Feuerwehrleute wollten sich bei den Vernehmungen an keine Namen erinnern.

Von nichts gewusst? Von wegen!
Es ist eine Schande, dass Verantwortliche nicht zur Rechenschaft gezogen wurden. Es ist eine Schande, dass antisemitischen Kontinuitäten bis heute fortbestehen.

Und so finden wir uns wieder in einer Zeit, in der der Hass auf jüdisches Leben sich wieder offen zeigt. In der Querdenken-Szene ernteten Vergleiche von Corona-Schutzmaßnahmen mit der industriellen Vernichtung jüdischen Lebens Applaus. Antisemitische Verschwörungsideologien verschiedener Couleur wachsen auf dem giftigen Boden der Stimmung, die diese Leute verbreiten, heran.

In einer Zeit, in der rechte Parteien in Europa im Aufwind sind, haben wir eine besondere Verantwortung rechten Bewegungen und Antisemitismus entschlossen entgegenzustehen. Es ist an uns sicherzustellen, dass es solche Schreckenszeiten nie wieder geben kann.

Kommt deshalb zur antifaschistischen Gedenkdemonstration am Jahrestag der Novemberpogrome, denn Gedenken heißt kämpfen!

https://antifabuendnisbielefeld.noblogs.org/

Hallo Leute, liebe Szene,

die letzten Monate wurden maßgeblich durch Corona geprägt: weniger lokale politische Vor-Ort Veranstaltungen die Verlagerung von Vorträgen, Workshops, Diskussionen ins Internet , weniger persönlichen Austausch und Treffen, dafür so manche Plena über Mumble, Jitsi & Co., kaum größere Zusammenkommen mit vielen Menschen an unseren gemeinsamen Orten.

Trotz alledem kam es während des Sommers trotz Corona-Unsicherheiten zu vielen sowohl spontanen als auch weniger spontanen Kundgebungen und Demos. Vieles wurde und wird allerdings nur über soziale Medien beworben, was nicht für alle – gewollt oder ungewollt – zugänglich ist.

Mit unserem linksradikalen Veranstaltungskalender wollen wir eine freie Plattform bieten, um Veranstaltungen niedrigschwellig ohne f*book & co im Hintergrund bewerben zu können und somit zu einer besseren, selbstorganisierten Vernetzung beizutragen. Dafür sind wir aber darauf angewiesen, dass Veranstalter*innen ihre Veranstaltungen über LiLaBi einreichen. Über unser Veranstaltungsformular ist das mit ein paar Klicks zu schaffen. Über LiLaBi können natürlich auch Onlineveranstaltungen beworben werden!

Auch wir wissen, dass die Corona-Lage dynamisch ist und es in der nächsten Zeit immer mal wieder Phasen geben wird, in denen die Hürden für verantwortungsvolle Veranstaltungen und Aktionen hoch sind. Aber die letzten Monate haben auch gezeigt, dass Menschen kreative Möglichkeiten gefunden haben, um Veranstaltungen und Aktionen verantwortungsvoll durchzuziehen. Umso ärgerlicher ist es dann doch, wenn viele Leute davon nichts mitbekommen.

Des Weiteren kommt es momentan ja häufiger zu Kundgebungen/Aufläufe von Corona-Leugner*innen. Die Informationslage zu deren Veranstaltungen war in letzter Zeit nahezu ausschließlich auf Social Media beschränkt. Wenn ihr wollt, dass deren Aktionen kritisch begleitet werden, macht auch deren Termine auf LilaBi öffentlich. Aber beachtet bitte eine passende Rahmung. Also nicht versehentlich zu deren Kundgebung aufrufen. Zudem bitte deutlich machen, ob es organisierte Gegenaktionen/eine Anlaufstelle gibt oder ob individuelle Kreativität gefragt ist.

Zudem haben wir vor einiger Zeit mit der Umverteiler*in eine Mailverteilerin an den Start gebracht. Auf diese Weise wollen wir die Möglichkeit bieten, spontanere Ankündigungen zu verbreiten; aber auch nach Mitbewohner*innen zu suchen oder neue Nutzer*innen für das abzugebende Sofa zu finden.

Solche Mitmach-Projekte funktionieren aber nur, wenn alle – wie der Name schon sagt – mitmachen.

Lasst uns linke Politik in Bielefeld gemeinsam wieder basisorganisierter, sichtbarer und vernetzter gestalten!

Eure LilaBi-Crew

www.lilabi.net

Verbreitet diesen Aufruf doch gern weiter und erzählt euren Freund*innen von LiLaBi! Wenn ihr Werbematerial (Sticker, Poster, Flyer, …) verteilen oder auslegen wollt – worüber wir sehr glücklich wären – schreibt uns ne Mail!

Heraus zum 8.März! Feministischer Kampftag

Aufruf des Frauen* und Queerstreik Bielefeld

Am 8. März ist Internationaler Frauen*kampftag. Seit über 100 Jahren kämpfen Frauen* an diesem Tag für ihre Rechte und tragen ihren Protest auf die Straße. Ging es im 19. Jahrhundert vorwiegend um die Forderung nach einem gleichen, anonymen, freien, aktiven und passiven Wahlrecht für Frauen*, ist der 8. März heute weltweit der Tag, an dem Frauen* und Queers für sexuelle Selbstbestimmung und Gleichbehandlung, globale Gerechtigkeit sowie die Anerkennung von Sorgearbeit, ein solidarisches Zusammenleben und politische Beteiligung streiten und streiken.

Auch im Jahr 2021 gibt es genug Anlässe für diesen Kampf: der faule Koalitionskompromiss beim Paragrafen 219a und das Fortbestehen des Informationsverbots über Schwangerschaftsabbrüche für Ärzt*innen, die anhaltende Gewalt gegen Frauen*, Mädchen* und Queers weltweit, sowie fehlende Anerkennung und schlechte Arbeitsverhältnisse im Bereich bezahlter und unbezahlter Care-Arbeit.

Wir sind am 8. März ums 17h auf der Kundgebung am Kesselbrink zu finden.

Achtet aufeinander und auf Abstand!

Maske, Schilder und Tranpis bitte nicht vergessen!

Aktuelle Infos auf der Instagram-Seite der Veranstalter*innen: https://www.instagram.com/frauenundqueerstreikbielefeld/

Hanau ist kein Einzelfall!

In Gedenken an die Ermordeten und Betroffenen des rassistischen Anschlags vom 19.02.2020

Ein Jahr ist vergangenen. Ein Jahr seit dem rassistischen Terroranschlag von Hanau am 19. Februar 2020. Noch immer sind wir bestürzt und wütend, dass das geschehen konnte. Wieder.

Über 200 Menschen sind in den letzten 30 Jahren durch rechte Gewalt ermordet worden. Viele der Fälle waren rassistisch motiviert (in Solingen, in Mölln, die NSU-Mordserie, …). Und trotzdem geht der Staat nicht gegen die Rassist*innen und Faschist*innen vor. Ganz im Gegenteil: allein in den letzten Jahren sind zahlreiche Fälle von Terrorzellen, faschistischen Netzwerken oder Chatgruppen in Polizei und Militär öffentlich geworden – auf Druck der antifaschistischen Bewegung.

Hanau war kein Einzelfall! Hinter dem Problem der rassistischen und faschistischen Gewalt steckt System.
Doch wir sind nicht bereit, das zu akzeptieren und wir werden dafür kämpfen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden! Dafür rufen wir zur Kundgebung in Gedenken an die Ermordeten des rassistischen Anschlags auf. In Solidarität mit allen Betroffenen & Angehörigen und für eine lückenlose Aufklärung!

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